Dxf Datei ohne Raumbezug

Hallo miteinander,

ich habe die folgende Fragestellung und hoffe sehr es kann mir jemand hier im Forum helfen.

Ich habe eine dxf Datei ohne Raumbezug und ohne koordinatensystem vorliegen.
Anhand dieser Datei wurde von dritten eine Karte und mit dieser vor Ort eine Kartierung gemacht, die ich nun in ArcGIS digitalisieren soll und Flächengrößen dazu ausrechnen.

Problem: Ich habe dies gestern anhand der dxf abdigitalisiert. Ich nehme an aufgrund des falschen Maßstabes stimmen dann die Flächengrößen nicht? Es sind jedenfallls qm Zahlen die viel zu gering sind.

Daher meine Frage:
1. Wie kann ich einer dxf ein Koordinatensystem zuweisen? Über Catalog wird es zwar dann angezeigt es passiert aber irgendwie nichts.
2. Was genau ist der Unterschied Raumbezug Projektion.
Wie kann ich den Raumbezug einer dxf. anpassen.
3. Wie kann ich die Polygone digitalisieren dass das die Flächengrößen auch einigermaßen stimmen? Ich meine das bei gleicher Projektion und Raumbezug dies dann auch geht oder?

Hoffe das Problem ist klar geworden und es kann mir jemand kurzfristig helfen. Danke!
Moin Schlaeger,

1. im Bezug auf eine dxf-Datei, klickst du im Catalog mit einem Rechtsklick auf deine dxf-Datei und schaust unter dem Reiter Koordinaten, ob dort Koordinaten eingetragen sind, wenn ja, dann weist du der dxf-Datei ein Koordinatensystem zu. Wenn nicht, sieht es nicht so gut aus.

2. Eine dxf-Datei lässt sich anonsten auch georeferenzieren. Ich mache das häufig bei Lageplänen. Die ich ohne Koordinatensystem bekommen habe.
Es gibt bestimmt bei euch einen Kartenserver bei dem du z.B. eine Topographische Karte öffnen kannst und die dxf-Datei anhand von Koordinaten aus dem Kartenserver georeferenzieren kannst.

3. ohne Raumbezug, werden die Flächen der digitalisierten Flächen falsch dargestellt und berechnet.

Ich würde sonst mal die Person anrufen von der du die dxf-datei bekommen hast und nachfragen, ob der dxf-datei ein Koordniatensystem zugewiesen wurde. Manchmal ist nur vergessen worden eine Projektionsdatei mitzuschicken.

Hoffe ich konnte helfen, ansonsten schreib einfach nochmal.
GUten Abend Maik,

vielenm Dank für die Info!

Das referenzieren habe ich auch versucht. Bin dann aber an der World Datei gescheitert. Ich kenne den Vorgang nur von Raster Daten, beim dxf hat es irgendwie nicht geklappt. Ich finde auch die Links dann nicht mehr.

Sind Daten die ohne Raumbezug digitalisiert wurden für die Tonne oder gibt es nachträglich eine Möglichkeit der Transformation?

Unter Koordinaten ist bei der dxf alles ausgegraut und man kann nichts zuweisen.

Herzliche Grüße
Mareike
Hallo Mareike,

ich würde die dxf-Datei in ein leeres mxd-Dokument einfügen und auf diesen Layer zoomen. Anhand der Koordinatenwerte, die rechts unter am Bildschirmrand stehen, kann man meist erkennen, ob es GK-Koordinaten oder UTM-Koordinaten sind. Mit der Arctoolbox besteht die Möglichkeit, dieser dxf-Datei nachträglich einen Raumbezug hinzuzufügen (Projektion definieren) dieser Raumbezug wird auch vom Dokument übernommen.
Jetzt kann man einen Scan der Kartierung auf die Dxf-Daten georeferenzieren mit Hilfe von Passpunkten und danach die gewünschten Flächen digitalisieren.

LG von Andrea
Hallo Mareike,
eine Vektor-Datei (und eine solche ist ja eine .dxf) wird mit anderen Werkzeugen georeferenziert als Raster. Du findest die Tools in der Menüleiste Räumliche Anpassung.

Du solltest die dxf-Daten zunächst in eine File-Geodatabase importieren (bin mir nicht sicher, ob sich eine dxf überhaupt in ArcGIS referenzieren lässt). Je nach dxf brauchst du meist nur einen Teil der Objekte entweder nur Polygone oder nur Linien oder nur Punkte. Auch von diesen werden meist nicht alle benötigt: manche dxf enthält z.B. die Einzellinien der Schraffuren oder der Flurstücksgrenzen. Man muss die Daten ein wenig durchsuchen und z.B. die Zuordnung im Feld „Layer" beachten, damit man nur die benötigten Features auswählen kann.
Zur Vorgehendweise der Vektor-Referenzierung:
Du startest deine FeatureClass zur Bearbeitung, dann erst wird das Werkzeug „Neuer Versatzlink" auf der „Räumliche Anpassung" Leiste aktiv. Zuerst solltest du aber noch „Daten zur Anpassung festlegen...": hier kannst du z.B. die Feature Classes Punkte und Flächen mit anpassen, auch wenn du nur die Feature Class Linien zur Bearbeitung gestartet hast. Oder du kannst festlegen, dass du nur ausgewählte Features aus diesen referenzieren willst.

Danach ist das Vorgehen ganz ähnlich wie beim Referenzieren von Rastern: Punkt auf unreferenziertem Datensatz, dann Klick auf die entsprechende Stelle in den Vergleichsdaten (z.B. Topographische Karten). Ab 4 Punkten werden unter „Link Tabelle anzeigen" die sog. Restklaffen berechnet. Hier kann man auch einen Punkt wieder löschen und neu ansetzen.
Wenn du genügend Punkte gesammelt hast, „Anpassen" wählen.
In den letzten Tagen musste ich mich lange mit der Anpassung von Daten aus dxf-Dateien rumschlagen und bis zum Punkt oben ging immer alles glatt. Schwierig wurde es, wenn ich die referenzierten Daten in der File.gdb abspeichern wollte: da stürzte ArcGIS IMMER ab. Schließlich hab ich die benötigten Features ausgewählt und (noch während der gestarteten Editiersitzung) mit Daten exportieren in einen anderen Datensatz an einem anderen Speicherort abgelegt. Von den über 340.000 Linien der dxf hab ich nur ca. 300 benötigt – der Rest waren z.B. Grundstücksgrenzen der „Hintergrundkarte", die ich garnicht mitnehmen wollte).

Und noch ein wichtiger Hinweis: ArcGIS und CAD-Systeme haben sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem „geschlossenen Flächenumring": Eine Linie in CAD kann eine Lücke von 1m haben und wird trotzdem als „geschlossen genug" für eine Schraffur angesehen. Oder eine Linie aus einem ganz anderen Layer schließt die Lücke zur Flächenbildung. ArcGIS akzeptiert das natürlich nicht. Daher fehlen oft Flächen in den importieren Polygonen. Hier muss man sehr genau prüfen und etwas herum experimentieren. Ich hab schließlich nicht die Polygone direkt verwendet sondern die Linien, die kleineren (!) Lücken über „Integrieren" geschlossen und größere Lücken tatsächlich einzeln nachdigitalisiert. Dann konnte ich aus den Linien Flächen erzeugen (Tool "Polygone konstruieren" auf der "Erweiterte Bearbeitung"-Leiste).
Grüße Rena