Sichtbarkeitsanalysen

Hallo,
ich bin Student der Landschafts- und Freiraumplanung und werde mich in meiner Diplomarbeit mit der Validität GIS-gestützter Sichtbarkeitsanalysen beschäftigen. Es sollen hierbei verschiedene Analysemethoden getestet und auf ihre Treffsicherheit hin überprüft werden. Darauf aufbauend sollen Empfehlungen für deren Einsetzbarkeit in der Landschaftsplanung gegeben werden.

Als vorbereitende Ausarbeitung möchte ich vorerst eine systematisierte Übersicht über die vorhandenen Methoden zu Sichtbarkeitsanalysen erstellen. Ich wäre also dankbar für jegliche Erfahrungsberichte mit Sichtbarkeitsanalysen: Welche Methoden habt ihr angewandt? Wie waren eure Erfahrungen mit diesen Methoden? Welche Methode erscheint euch für welchen Anwendungsbereich sinnvoll?
Deweiteren wäre ich an Ansprechpartnern zum Thema GIS-gestützte Sichtbarkeitsanalysen interessiert.

Zuletzt möchte ich ja auch gerne euch helfen und es wäre für mich interessant zu erfahren, welche Aspekte bezüglich der verschiedenen Methoden zu Sichtbarkeitsanalysen ihr für betrachtenswert haltet, bzw. zu welchen Aspekten ihr gerne mehr Informationen hättet, eventuell kann ich ja später mit meiner Diplomarbeit dazu beitragen mehr Licht ins Dunkel zu bringen…:-)
Gruß

Klaus
Aah, mein Lieblingsthema ;)
Zur Einstimmung vielleicht mal ein Thread hier aus dem ArcView 3.x-Forum: Sichtbarkeitsanalyse. Ansonsten: Wie weit bist du denn schon mit deiner "systematisierten Übersicht"?
Ja, so langsam wird es auch mein Lieblingsthema ;-)
Erstmal danke für den Link, den Thread hab ich schon gelesen.
Ich bin noch in der Quellenarbeit, das heißt ich versuche mir einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Methoden es generell gibt und welche Informationen über diese zu finden sind. Es wäre für mich also hilfreich, wenn ich hier von euch Informationen über die von euch favorisierten Methoden, ihr Grundprinzip und eventuelle weitere Ansprechpartner oder Quellen bekäme.
@Maxilla
Irre ich, oder sitzt du auch in Hannover? Vielleicht können wir einmal direkt Kontakt aufnehmen, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich bei mir melden würdest:
becker_klaus@gmx.de
Gruß,
Klaus
Hi Klaus,

ich glaube, da überschätzt du meine Kompetenz auf dem Gebiet ein wenig. Ich mache keine professionellen Sichtbarkeitsanalysen, sie sind nur hin und wieder Nebeneffekt meiner sonstigen Arbeit. Deswegen hab ich gar nicht sooo viel dazu zu sagen.

Vom Grundsatz her muss jede Sichtbarkeitsanalyse natürlich zunächst mal auf den selben Prinzipien beruhen, denn die Basis ist ja rein geometrisch und optisch definiert. Die Aussagefähigkeit ist dann ganz wesentlich abhängig von der Güte der Eingangsdaten (insbesondere von dem zugrundeliegende DSM/DOM), ihrer Verarbeitung bei der Analyse und außerdem natürlich von den berücksichtigten Parametern (Erdkrümmung, terrestrische Refraktion, Kontrastschwellenwert, Extinktionskoeffizient, projizierte Sichtzielausdehnung usw).

Theoretisch kann man Sichtbeziehungen mit dem Bleistift und der topographischen Karte erstellen. Der vorhandenen Softwareausstattung folgend benutze ich aber lieber ESRI-Produkte, also Spatial-/3D-Analyst für ArcGIS-Desktop oder für ArcView 3.x, für das ich mir betreffs der Sichtbarkeitsanalyse einige Zusatztools geschrieben habe (natürlich werden die meisten anderen Geoinformationssysteme ebenfalls Sichtbarkeitsberechnungen drauf haben). Einige Kollegen verwenden außerdem das ZVI-Modul (Zones of Visual Influence) von WindPRO, einer Planungssoftware für Windkraftanlagen. Wie auch immer, nach einigem Herumgeteste generieren die Esri-Systeme für meine Belange hinreichende Sichtbarkeitsanalysen, wobei ich je nach Bedarf sowohl Line of Sight- als auch Viewshed-Berechnungen erstelle.

Der Abstraktionsgrad von Sichtbarkeitsanalysen ist generell recht hoch - und dies nicht nur auf Grund der zwangsweise eingeschränkten Genauigkeit der Eingangsdaten. "Aussagekräftige" Ergebnisse sind hier meiner Erfahrung nach nichts großartig anderes als "nachvollziehbare" Ergebnisse. Es muss einfach klar sein, welche Parameter wie in die Analyse eingegangen und wie die Ergebnisse zu interpretieren sind. Gerade bei der Sichtbarkeitsanalyse ist die "Gefahr", dass sich jemand mit der Ergebniskarte in der Hand ins Gelände stellt und die algorithmische Interpretation der Sichtbarkeit "per Augenmaß" überprüft relativ hoch. Die Einzelpunkt- oder Flächenausweisungen können bereits bei geringen Unterschieden in den Prämissen enorm voneinander abweichen, das Konfliktpotenzial bei umstrittenen Zielobjekten ist von vornherein groß.

Das war's, was mir dazu einfällt. Falls du trotzdem direkt Kontakt aufnehmen willst, sag Bescheid ;)

Gruß, Maxilla
Hallo Maxilla,
vielen Dank für deine Antwort, meine Ausarbeitung habe ich nun abgeschlossen. Ich bin jetzt am Planen meiner Diplomarbeit und hab hier im Forum nochmal eine genauere Anfrage gestartet. Trotzdem wär ich dir dankbar, wenn du dich bei mir melden würdest, wenn du Zeit findest. Ein direktes Gespräch mit jemandem aus der Praxis wäre für mich gerade sehr gut... Mail mir doch vielleicht deine Telefonnummer?!
becker_klaus@gmx.de
Schöne Grüße,

Klaus