Transformation benutzerdefinierter Koordinatensysteme

Hallo,
Ich habe mehrere shape Dateien, welche in unterschiedlich projizierten Koordinatensystemen vorliegen, um sie vergleichbar zu machen möchte ich diese in ein einheitliches System überführen, das: ETRS_1989_LAEA (WKID: 3035). Nun bin ich mir nicht sicher ob ArcGIS 10 die Transformation richtig durchführt, da es sich größtenteils um benutzerdefinierte Koordinatensysteme handelt. Als Beispiel die Informationen von zwei verwendeten System wie sie von ArcGIS angegeben werden:
Erstens:
International_1924_Lambert_Conformal_Conic
Authority: Custom

Projection: Lambert_Conformal_Conic
False_Easting: 0,0
False_Northing: 0,0
Central_Meridian: 10,5
Standard_Parallel_1: 48,66666666666666
Standard_Parallel_2: 53,66666666666666
Latitude_Of_Origin: 51,0
Linear Unit: Meter (1,0)

Geographic Coordinate System: GCS_International_1924
Angular Unit: Degree (0,0174532925199433)
Prime Meridian: Greenwich (0,0)
Datum: D_International_1924
Spheroid: International_1924
Semimajor Axis: 6378388,0
Semiminor Axis: 6356911,946127947
Inverse Flattening: 297,0

Zweitens:
Europe_Lambert_Conformal_Conic
Authority: Custom

Projection: Lambert_Conformal_Conic
False_Easting: 0,0
False_Northing: 0,0
Central_Meridian: 10,5
Standard_Parallel_1: 48,667
Standard_Parallel_2: 53,667
Latitude_Of_Origin: 51,0
Linear Unit: Meter (1,0)

Geographic Coordinate System: GCS_WGS_1984
Angular Unit: Degree (0,0174532925199433)
Prime Meridian: Greenwich (0,0)
Datum: D_WGS_1984
Spheroid: WGS_1984
Semimajor Axis: 6378137,0
Semiminor Axis: 6356752,314245179
Inverse Flattening: 298,257223563

Einerseits bietet ESRI ja eine Lambert Conformal Conic Projektion an, aber diese ist durch andere Standard Parallelen (43 und 62), Zentralen Meridian (10), Ursprungs-Längenkreis (30) und geographisches Koordinatensystem (European_1950) definiert. Erkennt ArcGIS nun die Abweichungen z.B. bei den Standard Parallelen und bezieht diese in die Umrechnung mit ein? Oder muss ich selber Transformationsregeln aufstellen und wenn ja wo finde ich Informationen zur weiteren Lektüre? Oder wäre es grundsätzlich besser erst mal ins WGS 1984 zu transformieren und dann erneut zu transformieren, um durch entsprechende Ergänzungen die Abweichung bei der Lambert Projektion mit einzubeziehen?
Andererseits muss ich ja auch noch eine Geographische Transformation angeben, da ja ein anderes Datum verwendet werden soll. Beim zweiten Beispiel erkennt ArcGIS automatisch das eine Transformation von WGS 1984 zu ETRS 1989 vorliegt und zeigt die entsprechende Option an (ETRS_1989_To_WGS_1984). Beim ersten Beispiel ist dies nicht der Fall und durch Recherchen habe ich bereits herausgefunden, dass die Angabe GCS_International_1924 kein Datum direkt definiert sondern nur ein Ellipsoid darstellt. Dementsprechend dürfte eine geographische Transformation ja nicht möglich sein, oder? Bzw. kann trotzdem durch Umwege eine korrekte Transformation gemacht werden?

Danke schon mal im Voraus – ich würde mich über jede Anregung freuen
LG
udlov
Hallo,

das Datum des GCS ist immer ein Ellipsoid, also passt das schon. Ist das Datum "D_International_1924" irgendwie Standard oder komplett "Eigenbau"? Wenn ArcGIS keine Transformation anbietet, hilf oft, den Datensatz erstmal z.B. nach WGS84 zu transformieren und von da dann ins Ziel-Koordinatensystem.

Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,

die Beschreibung des Ellipsoids "D_International_1924" über die Achsen ist richtig nur ein Datum mit diesem Namen habe ich nirgendwo gefunden. Nur andere wie zum Beispiel das "ED 50" welches sich auf das Ellipsoid "International_1924" bezieht. (Ich bin davon ausgegangen das ein Datum des GSC aus einem Ellipsoid und der Position des selbigen in Relation zum Geoid besteht). Ich denke, dass das gesamte projizierte Koordinatensystem selbst gebaut worden ist mit der Zielsetzung eine gute Anpassung an Deutschland zu finden (siehe Lage der Standardparallelen). Die Daten stammen übrigens vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.

Eine Transformation nach WGS84 dürfte ja auch nur korrekt klappen, wenn ich eine entsprechende Transformationsmethode (Datumsübergang) angebe und dafür müsste das Datum von ArcGIS erkannt werden, oder etwa nicht?
Ich habe jetzt die Daten in DHDN_GK3_Zone3 bekommen, da gibt es ja eine entsprechende Transformationsmethode. Allerdings stimmen die Dateien vom Inhalt nicht genau überein, so dass ich eventuell mit der ursprünglichen Datei weiter arbeiten muss und eine Lösung weiterhin interessant wäre.
Aufgrund weitere Recherche gehe ich nun davon aus, dass ArcGIS die einzelnen Parameter bei selbstdefinierten projizierten Koordinatensystemen erkennt (z.B. Lage der Standardparallelen bei Schnittkegelprojektion nach Lambert) und richtig bei der Transformation einbezieht – zumindest habe ich nichts Gegenteiliges gefunden, ist das deiner Meinung nach richtig so?

Danke und Gruß

udlov